Donnerstag, 1. März 2018

Frau Wirrkopf in der Oper! Oohgoddogott!

Warum mach ich denn so was?

Auf Wunsch Empfehlung eines einzelnen Herrn war ich in Don Giovanni. Das ist in sofern etwas Besonderes, dass es die erste Oper in Bergisch Gladbach, die erste Oper in unserem Bergischen Löwen ist, unter der musikalischen Leitung von Roman Salyutov mit dem Bergischen Synphonieorchester. Also eigentlich eine Bergische Oper.

"Du verpasst was," sagte der Herr und ich ließ mich überred überzeugen. Am Donnerstag Abend war Generalprobe und ich war da. Um 17:40 Uhr. Beginn 18 Uhr, hieß es. Um 18:20 Uhr dachte ich: "Es ist wie beim Arzt: du hast einen Termin und dann musst du warten." Um 18:30 Uhr ging aber dann das Licht endlich aus und es begann.


Ouvertüre - Augen zu: ja, schöne Musik. Augen auf: Huch, der Vorhang hatte sich geöffnet und das erste Bühnenbild war zu sehen.

Donna Anna

Donna Anna mit ihrem Gatten Ottavio

Ottavio war "mal eben weg", und Don Giovanni nutzt die Chance zur Verführung.

Die Verführung gelingt ihm auch und sie verschwinden nach hinten.
Derweil singt Leporello, Don Giovannis Diener.  Keine Ahnung, wovon er singt, er spricht italienisch.


Total aufgeregt kommen Donna Anna und Giovanni wieder zum Vorschein.

Donna Annas Vater taucht auf...

... streitet mit Don Giovanni, wird von dem erschlagen und stirbt singend.

Oh mein Gott, er ist tot!

Szenenwechsel.
Donna Elvira taucht auf.

Mit Zofe.
Donna Elvira singt lange, keine Ahnung, wovon. Sie mag wohl aufgrund frühjerer Erfahrungen Don Giovanni nicht. Der hat sie aber wohl noch nicht erkannt und beobachtet sie, gemeinsam mit Leporello.


 Und was tut der Schönling? Er macht sich an seine "Feindin" ran und erschreckt sich, als er seinen Fehler sieht.


Die Dienerschaft unter sich.

Das Folgende entzog sich wieder meinem Verständnis. Viel Italienisch, ein Notitzbuch und fliegende Zettel.


Leporello singt und wirft Zettel aus einem Notizbuch durch die Luft.


Auch der Sinn dieser Szenen blieb mir ein Geheimnis. Zahlreiche Frauen kommen aus der Kulisse, umschwärmen Leporello. Dann lassen sie ihn sitzen und umschwärmen Donna Elvira. Warum? Keine Ahnung.







Szenenwechsel: Bauernhochzeit. Zerlina und Masetto wollen heiraten.


Zerlina singt

Die Farben - traumhaft schön.

Das glückliche Paar.



Doch Leporello lockt Masetto von seiner Braut weg und wer wanzt sich an sie ran? Don Giovanni! Verspricht ihr vermutlich alles was sie auf italienisch hören will und schenkt ihr einen Ring.


Aber er hat die Wette ohne Donna Elvira gemacht. Sie rauscht heran und macht die Spaßbremse.


Und weiter gehts ohne meinen Verstand. Szenenwechsel: Die trauernde Donna Anna und Ottavio tauchen auf, singen italienisch mit dem Mörder ihres Vaters und ich hab keine Ahnung, worum es geht und wieso sie ihn nicht sofort erschlagen.



An dem Punkt erinnerte ich mich, dass "der Herr" auch gesagt hatte, ich könnte gehen, wann immer ich wollte. Und ich wollte jetzt. Hab ich mich an der Stelle dann leise rausgeschlichen. Denn es gab noch einen Grund zu gehen, der mit der Oper rein gar nichts zu tun hatte: Mir wurde es zu warm. Ich bin ja derzeit für hohe Minustemperaturen draußenm und zu Fuß angezogen. Und da drinnen war es mir einfach zu warm.

Aber Oper ist nicht meine Welt. Ich kannte keine einzige Melodie, ich verstand kein einziges Wort, ohne Wikipedia und das Programmheft vorher hätte ich total im Regen gestanden. Wie stand im Bürgerportal zu lesen? "Bei einer Oper stehen verkleidete Sänger auf der Bühne rum und schmettern unverständliche Texte?" Ja, so ist das wohl.Und bei meinem Bemühen um Fotos und Sinnverständnis, hab ich von der Musik überhaupt nichts mitbekommenb. Vielleicht hätte ich die Digi zuhause lassen sollen?

Allerdings: Für die Augen war es schön. Die Farben der Kulissen, der Kostüme und der Beleuchtung waren toll aufeinander abgestimmt. Farben die ich mag, für mich also ein Augenschmaus. Und das muss wohl die ganze Zeit so weiter gegangen sein, denn der Herr, der mich überredete, war selbst nach der Pause da und zeigte mir bei facebook ein kleines Filmchen, vermutlich mit Handy aufgenommen.


Das heute war ja nur eine Probe. Die Vorstellungen am Samstag und Sonntag sind ausverkauft. Wie ich aus einigen Gesprächen mitbekommen habe, gibts keine einzige Karte mehr. Ich freu mich für die Stadt, für den Bergischen Löwen und für alle Beteiligten, dass dieses Experiment ein Erfolg wurde.

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