Samstag, 17. Juli 2021

Der Mutzbach nach dem Unwetter

Der 14.7.21 war Unwetter-Katasttrophen-Tag in NRW und Rheinland Pfalz. Es hat zahlreiche Tote und zeitweise über 100 Vermisste gegeben. Auch GL wurde nicht verschont. Der Hebborner Bach und die Strunde sorgten jeder auf seine Weise für Überschwemmungen großen Ausmaßes. Die Feuerwehr hatte keine Zeit für private Keller, weil zuerst der Abfluss des Oberflächenwassers sichergestellt werden musste, und damit war sie ziemlich ausgelastet. Aber in Katastrophen halten Menschen immer noch zusammen und halfen sich gegenseitig, wo sie konnten. Dass Menschen ihr Hab und Gut verloren, konnte jedoch nicht verhindert werden. Heute, 3 Tage danach, kommen von überall Hilfsangebote, die jetzt vom ASB koordiniert werden. Es wird noch etwas Dauern, bis alle Schäden beseitigt sind.

Auch mein gemütlicher Hausbach hat sich ausgetobt. In Nussbaum und im Wald zwischen Nussbaum und Mutzer Feld hat er für Überschwemmungen gesorgt. Das weiß ich aber nur vom Hörensagen, gesehen hab ich das noch nicht. Aber als der Regen gegen 21 Uhr aufhörte, bin ich zur Paffrather Mühle gegangen um zu sehen, was er dort angestellt hat.

Es wurde langsam dunkel. Zu dunkel für meine Kamera, die Fotos sind mit 3.200 Iso und Blitzlicht gemacht, es "rauscht" also. Auf dem Waldweg war es so dunkel, dass ich einfach nur draufgehalten und geblitzt habe, in der Hoffnung, dass man dann doch noch was sieht. Ein bisschen Nacharbeit zuhause hat auch noch was gebracht, aber ich bin nicht der Photoshop-Könner. Qualität ist das alles nicht, aber man sieht, was los war. 

Ich konnte den Bach schon hören, als ich noch auf Höhe der Tennisanlage des Sportvereins Blau-Weiß Hand war. Er rauschte wie ein Gebirgsbach mit Wasserfall.  Auch bei weniger Regen läuft Wasser aus der Wiese unterhalb der IGP, wo die Flüchtlingscontainer waren, über die Straße ab und bildet große Pfützen. Der Bach läuft kanalisiert unter der Straße durch und kommt dann an die Oberfläche, wo er dann frei in den Mühlenteich läuft. Jetzt war das Wasser so hoch, dass ich nicht an den Wiesenrand gehen konnte, mir wär das Wasser in die Stiefel gelaufen. 


An der ersten Brücke stürzte er sich wild rauschend über die Steine hinunter in den verlandeten Teil des Mühlenteiches.


Der Mühlenteich selbst war sehr braun, wirkte aber relativ unbeteiligt am Geschehen. An der mittleren Brücke donnerte das Wasser unter der Brücke durch und weiter in den Bach. 

Der Bach ist beliebt bei Hunden, die gerne baden, auch bei Kindern, die in den seichten Buchten im Sand buddeln und spielen. Es gibt 2 solcher Buchten, eine wurde zwischenzeitlich mit Totholz aufgefüllt, damit der Bach sich nicht so weit in die Wiese frisst. Das Wasser stand im Totholz bis an den Trampelpfad auf der Wiese.



Die nächste Bucht war nahezu randvoll mit Wasser, nur ein kleiner Streifen sandiges Ufer war noch zu sehen.  

Am Ufer des Baches stehen z.T. sehr große Bäume, deren Wurzeln bereits von anderen Hochwasser-Situationen stark unterspült wurden. Da kippt immer wieder mal was um. Auch jetzt liegt ein Baum auf der Wiese. 

Das nächste Foto zeigt den Stamm des umgestürzten Baumes, der im Bach liegt. Gegenüber sieht man den Weg auf der Waldseite. Der Bach ist hier fast randvoll.

Die Wiesen an der Paffrather Mühle und entlang des Baches sind grundsätzlich Sumpfgebiet. Nur bei lang anhaltender Trockenheit ist dort alles begehbar. Die Wege wurden entsprechend drainiert, dass das Wasser ablaufen kann in den Bach. Dort stört Hochwasser niemanden, der Bach kann sich da einfach austoben. Und das hat er getan. Durch den langen Regen war der Boden gesättigt, Der Grundwasserspiegel ist sicherlich auch gestiegen, so dass die Wiese teilweise ein kleiner See wurde. 

Ich habe mich nicht getraut, an der letzten Brücke durchs Wasser auf den Weg zu gehen, weil ich nicht sehen konnte, wie tief es dort war, ob da überhaupt noch Grund drunter war.


 


So bin ich also über die Wiese zurück gegangen zur mittleren Brücke, immer schön Abstand haltend zu den großen Bäumen, falls doch noch einer fallen sollte. 

Den Weg auf der Waldseite wollte ich aber auch noch sehen. Dort kommt man als erstes zu einer weiteren seichten Badestelle, die die Hunde mögen, mit einer Sitzbank. Ich weiß nicht, ob ich meinen Hund dort hineingeschickt hätte. Lieber nicht. 

Auf Höhe der Schwimmbadwiese verläuft ein Entwässerungsrohr unter dem Weg und leitet Wasser aus der Liegewiese in den Bach ab. Heute lief auch Wasser über den Weg, das Rohr spuckte und brodelte.


Ein Stück weiter kommt ein Weg von rechts, und ab dort entwässerte der Wald über den Weg in breiten Rinnsalen in den Bach.

Wieder an der letzten Brücke angekommen, sah man, dass das Wasser im Bach fast auf Wiesenniveau stand. 

Große Schäden an Brücken oder Wegen habe ich nicht gesehen. Die Pfützen auf den Wegen waren nicht größer als bei jedem anderen Regen. 

Seit diesem Abend ist es trocken und soll auch die nächsten Tage trocken bleiben. Die Situation kann sich also erst mal wieder entspannen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen